Schleudersitz




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Schleudersitz

Beitragvon USA Boy » 30.08.2006, 01:39

Hallo

Ich wollte mal wissen ob der Schleudersitz der damals verwendet worden ist, auch bei völligen stillstand funktioniert oder musste man eine bestimmte geschwindigkeit haben um ihn zu benutzen??

Und wer hat die Schleudersitzte genau hergestellt. ???

Sascha
USA Boy
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von Anzeige » 30.08.2006, 01:39

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Beitragvon mig-21 » 30.08.2006, 08:58

In den ersten Versionen der 21 wurde der Sitz "SK" eingesetzt. Der hatte folgende minimalen Abschussbedingungen:
minimale Höhe beim Kat. mit Dach: 150m, ohne Dach 110-130m
im Sturzflug 30-90° zwischen 450 und 1050m je nach Sturzwinkel
maximale Geschwindigkeit: 1.000 km/h

ab der MiG-21SPS kam dann der Sitz "KM-1" zum Einsatz. Da war die Mindestgeschwindigkeit 130 km/h in 0 m Höhe. Die 130 km/h waren nötig, damit das Kabinendach vor dem Ausschuss sicher wegflog. Ansonsten war der Sitz mit der entsprechenden Ausrüstung (Druckanzug, Vollhelm) im gesamten Geschwindigkeit- Höhenbereich einsetzbar

Nähere Infos auch auf dieser HP (MiG-21 ´Fishbed´- Rettung)
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Beitragvon Foxi » 03.09.2006, 20:45

Bei Mach 2 den Sitz zu betätigen stelle ich mir aber ziemlich ungesund vor. Das muss einen ja fast aus der Maschine reissen.
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Beitragvon mig-21 » 04.09.2006, 13:13

Das ist immer ein Problem der Höhe. Da ja die Schallgeschwindigkeit mit zunehmender Höhe (geringer werdender Temperatur) immer kleinere Werte annimmt (z.B am Boden rund 1.200 km/h, in 10.000m Höhe aber nur noch knapp 1.000 km/h) ist das Problem nicht die Machzahl sondern die Geschwindigkeit mit der das Flugzeug real umströmt wird, weil daher auch der anfallende Luftwiderstand kommt. Wenn ich z.B. in 20.000 m mit ordentlich Überschall fliege dann bleiben da nur knapp 500 km/h an real umströmender Luft zusammen. Will sagen: in 1.000 m Höhe mit 900 km/h zu katapultieren ist ungesünder als in 10.000 m Höhe mit Überschall.
Außerdem muss man ja das gesamte Rettungssystem im Komplex sehen. Das ist ja nicht nur der Sitz sondern dazu gehören der Druckanzug, der Helm, die Sauerstoffversorgung usw. So wurden automatisch alle Gurte gestrafft, die Beine eingefangen - der Pilot also richtig mit dem Sitz verschnürt. Während des Katapultiervorganges sorgten Stabilisierungsschirme in Zusammenarbeit mit Automaten je nach Höhe und Geschwindigkeit für ein gefahrloses Abbremsen auf Geschwindigkeiten, die eine ordentliche Öffnung des Rettungsschirmes möglich machten.
Aber recht hast Du - so´ne Katapultierung wünsch ich keinem jeden Tag an den Hals.
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